Author Archives: Steffen

Digitales Prozessmanagement

Die Steinbeis Augsburg Business School bietet einen Zertifikatskurs „Digital Process Manager“ an. Hier erfahren Sie, wie heute ein Digitales Prozessmanagement gut funktioniert und auf welche Dinge Sie achten sollten. So sind Sie gut gerüstet rund um Digitale Prozesse.

Den Kurs hat die Augsburg Business School zusammen mit mir entwickelt und gestaltet – auch ein Teil der Durchführung wird von mir übernommen.

Weitere Informationen und aktuelle Termine zum Certified Digital Process Manager finden Sie hier!

Das Netzwerk Q 4.0 ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) gefördertes Projekt.

Deshalb können alle Ausbilder:innen hier kostenfrei ihre digitale Fitness verbessern. Es gibt Veranstaltungen und Angebote zu verschiedenen digitalen Themen, die alle in einem blended learning Format gestaltet sind. D.h. es gibt immer sowohl Selbstlernphasen als auch gemeinsame Lernzeiten in der Gruppe mit der Gelegenheit zum Austausch.

Ich habe für das Netzwerk die Themen Predictive Maintenance Grundlagen und Predictive Maintenance Vertiefung entwickelt und arbeite derzeit an weiteren Themen.

Hier ist das Netzwerk Q 4.0 im Internet und hier sind die aktuellen Termine.

Ein Programmbeispiel

Viele Unternehmen beschäftigen sich derzeit mit der Frage, wie sie das Wissen zu Industrie 4.0 Themen in der Fertigung verbessern können. Schließlich ist vor Ort ein großes Wissen vorhanden, welches auch in die Industrie 4.0 Vorhaben integriert werden sollte. Oft gibt es allerdings Vorbehalte oder Ängste und daher nicht immer die gewünschten Impulse. Zusätzlich ist es natürlich von Vorteil, wenn sich die Mitarbeiter:innen vor Ort stärker in die Umsetzung und das weitere Verbessern einbringen.

Zu dieser Ausgangslage habe ich hier ein beispielhaftes Programm hinterlegt, welches bei der Durchführung zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den Themen und entsprechenden Impulsen führt.

Das Programm habe mich mit Hilfe von Padlet dargestellt – das geht einfach und schnell.

Welche Vorteile bringt eine Transparente Fabrik?

In diesem Artikel habe ich die wesentlichen Vorteile einer Transparenten Fabrik zusammengefasst – auf diesem Weg werden viele weitere Verbesserungen möglich und angestoßen.

Den Artikel finden Sie hier bei B4B-Schwaben oder als Teil der Broschüre Smart Business (PDF, ab Seite 10).

INTEGRIERTES LERNEN

Was ist Blended Learning oder Integriertes Lernen?
Welche Lernphasen werden unterschieden?

In diesem Artikel werden die unterschiedlichen Lernphasen in Konzepten für integriertes Lernen beschrieben. Dies soll als Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und einen ersten Einblick in die verschiedenen, möglichen Ansätze geben.

 

Was ist Blended Learning oder Integriertes Lernen?

Für Blended Learning gibt es viele Definitionen – und wahrscheinlich noch mehr Missverständnisse.

Blended Learning wird gerne mal mit e-learning oder auch Lernen auf Distanz verwechselt.
Der deutsche Begriff Integriertes Lernen führt und hier schon eher auf die richtige Spur:

Letztlich geht es beim Integrierten Lernen darum, verschiedene Methoden und Medien in ein Lernkonzept zu integrieren, um so den bestmöglichen Lernerfolg für alle zu erreichen.

Diese Idee ist sicher nicht neu – schon lange werden verschiedene Methoden und Medien in fast allen Lernräumen und Klassenzimmern eingesetzt. Eher neu ist jedoch die Vielfalt der Möglichkeiten, die uns neue Medien oder neue digitale Werkzeuge für das Lernen und die Zusammenarbeit bieten. Diese gehören genauso zum Integrierten Lernen dazu wie die schon lange bekannten Medien wie Tafeln, Pinnwände, Flipcharts, Bücher und Arbeitsblätter.

Das Integrierte Lernen versucht nichts anderes als all diese Möglichkeiten in der bestmöglichen Mischung zu nutzen. Das ist im Prinzip so wie bei einem Blended Whisky: Auf die Mischung kommt es an und die richtige Mischung sorgt dafür, dass es vielen schmeckt!

Es geht also darum, jedes Werkzeug, jede Methode und jedes Medium zu nutzen, welches den Lernerfolg fördert. Hierfür sollten die Werkzeuge oder Methoden immer an Hand der entsprechenden Lernziele und Zielgruppe (z. B. Schüler:innen, Auszubildende, Teilnehmer:innen) ausgewählt werden und sicher nicht, weil irgendwas gerade en vogue ist. Bevor wir aber anfangen können, uns mit einzelnen Methoden und Werkzeugen zu beschäftigen, müssen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Phasen im Integrierten Lernen werfen. Diese bieten uns später einen ersten Strukturierungs- und Orientierungsrahmen bei der Planung von konkreten Lernstrecken.

Lernphasen Im Integrierten Lernen

Im Integrierten Lernen werden verschiedene Lernphasen und -formen genutzt. Die typischen Phasen werden im Folgenden kurz beschrieben und eingeordnet.

Synchrones Lernen

Synchrones Lernen heißt gleichzeitiges Lernen, d. h. alle arbeiten an den gleichen Lerninhalten zur gleichen Zeit. Der typische Schulunterricht ist also genauso eine Phase des synchronen Lernens wie das typische Seminar. Der Einfachheit halber könnte man hier auch von Lernen in Präsenz sprechen, wobei es hierbei keine Rolle spielt, ob es sich um Online-Präsenz oder Präsenz vor Ort handelt.
Das entscheidende Merkmal ist hier das Zeitfenster, in dem alle Teilnehmer:innen an den gleichen Inhalten bzw. Lernzielen arbeiten. Natürlich kann auch in einem solchen Zeitfenster mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet werden. Synchrones Lernen bedeutet gleichzeitiges Lernen und nicht Frontalunterricht.
So weit – so gut. Das ist jetzt allerdings noch lange kein Integriertes Lernen – dies entsteht erst, wenn bewusst auch weitere Phasen (s. u.) eingesetzt werden.

Asynchrones Lernen

Asynchrones Lernen findet zeitversetzt statt, d. h. alle Lernenden arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten an den Inhalten und Lernzielen. Die typische Hausaufgabe ist ein Beispiel für eine asynchrone Lernphase, da hier nicht definiert wird, wann sie gemacht werden muss, sondern lediglich wann sie fertig sein muss. Alle Lernenden können individuell entscheiden, wann sie die Inhalte und Aufgaben bearbeiten. Hier ist also wieder die Zeit das entscheidende Merkmal: Asynchrone Lernphasen finden zu unterschiedlichen Zeiten statt – lediglich das Zeitfenster bzw. Termine für die Erledigung werden definiert.

Jede*r Lernende kann selbst entscheiden, wann die Inhalte bearbeitet werden und dies z. B. auch optimal an den eigenen Bio-Rhythmus und Tagesablauf anpassen.

Bei einer asynchronen Lernphase handelt es sich also im Wesentlichen um eine Phase des individuellen Lernens. Hierbei spielen neue Medien als Unterstützung eine hervorgehobene Rolle. Schließlich kann das Lernen mit Hilfe von Podcasts, Videos, (aufgezeichneten) Webinaren, WBTs, Artikeln, Experimenten, Quizzes usw. gezielt unterstützt und strukturiert werden.

Da die Lernphase individuell und unabhängig durchgeführt werden soll, muss hier besonders auf Klarheit und Eindeutigkeit in der Aufgabenstellung geachtet werden. Letztlich kann nur kaum einfach mal zwischendurch nachgefragt werden und auch nicht jede*r Lernende kann sich die notwendige Struktur selber schaffen.
Neben der Unterstützung durch vielfältige neue Medien sind für den Erfolg von asynchronen Lernphasen also eine klare Struktur und eine eindeutige Aufgabenstellung entscheidend.

Nur ein paar Links zur Verfügung zu stellen, verbunden mit der Bitte „sich damit mal schlau zu machen“ wird eine asynchrone Lernphase kaum zum gewünschten Lernerfolg oder zum Erreichen der geplanten Lernziele führen.

Mit der synchronen und asynchronen Lernphase haben wir die wichtigsten Phasen im Integrierten Lernen bereits kennengelernt. Dennoch ist das noch nicht alles und diese einfache Unterteilung reicht nicht ganz aus, um vielfältige integrierte Lernangebote zu gestalten. Hierfür sind auch Mischformen hilfreich:

Teilsynchrones Lernen

Eine teilsynchrone Lernphase findet teilweise zeitversetzt und teilweise gleichzeitig statt. Gruppen- und Partnerarbeiten sind hierfür typische Beispiele: Die Aufgabe ist so gestaltet, dass die einzelnen Gruppen zu selbst gewählten Zeiten gemeinsam arbeiten müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Die Ergebnisse werden im Normalfall dann in der folgenden synchronen Phase weiter bearbeitet oder präsentiert. Für teilsynchrone Phasen bieten sich auch Inhalts-Puzzles an, bei denen jede Gruppe einen bestimmten Aspekt des Lerninhalts bearbeitet und dieser später gemeinsam zusammengesetzt wird. Manche verwenden statt Puzzle hierfür auch den Begriff der arbeitsteiligen oder themenungleichen Gruppenarbeit.

Die Mischung macht’s

Wie oben schon festgestellt: Aus der richtigen Mischung entsteht ein guter Whisky. Lernphasen werden immer dann gut funktionieren, wenn sie gut aufeinander abgestimmt, aber nicht immer gleich sind. Dafür zu sorgen, ist bereits von Beginn an – eben bei der Planung – eine Aufgabe und sollte immer mitbedacht werden. Bei der Mischung insgesamt kommt es nicht nur auf die sinnvolle Mischung unterschiedlicher Lernphasen an, sondern auch auf den Einsatz unterschiedlicher Methoden und Medien.
Menschen lernen unterschiedlich am besten und die neuen Medien bieten uns hervorragende Möglichkeiten, diese Unterschiedlichkeit zu berücksichtigen. Mit einer vielfältigen Auswahl von Formaten, Inhalten und Methoden können wir gezielt unterschiedliche Lerntypen abholen, z. B. je ein Video, einen Artikel, einen Podcast und ein Experiment (für die Macher) zum Thema anbieten. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Inhalte auch qualitativ geeignet sind und dadurch nicht die Struktur verloren geht (s. o.).

Für Abwechslung sorgen

Nicht nur die eingesetzten Medien (analoge Inhalte nicht vergessen!) sorgen für Abwechslung, sondern auch die damit verbundenen Aufgabenstellungen sorgen für Vielfalt. Hier lohnt es sich eigentlich immer nochmal kurz zu überlegen „kann ich das auch anders machen“ und im Anschluss an der ein oder anderen Stellschraube bezüglich der Aufgabenstellung zu drehen.

Methoden anpassen

Es gibt viele Methoden, die für das Integrierte Lernen zur Verfügung stehen. Viele Methodenbeschreibungen wirken jedoch manchmal etwas absolut oder beschreiben den Einsatz der jeweiligen Methode in einem bestimmten Kontext.
Meistens können Methoden also kaum in Reinform auf die aktuelle Aufgabenstellung gestülpt werden, sondern müssen etwas angepasst und verändert werden. Das ist oft aber mit relativ wenig Aufwand auch gut möglich.

Tools

Es gibt heute so viele hervorragende Tools und Anwendungen. Da ist die Verlockung manchmal groß, es hiermit etwas zu übertreiben und zu häufig Tools zu wechseln oder neue einzusetzen.
Lieber wenige Tools konsequent nutzen, anstatt häufig die Tools zu wechseln. Eine technische Überfrachtung hilft niemandem. Am Besten die Tools verwenden, die bereits bekannt oder sowieso im Einsatz sind.
Beim Einsatz von neuen Tools sollte immer eine gewisse Lern- und Gewöhnungsphase mit eingeplant werden – es wird nicht direkt wie von alleine laufen.
Die besten Tools machen übrigens auch Spaß – Gamification – also spielerische und vielleicht auch wettbewerbsorientierte – Ansätze erleichtern das Lernen.

Eine freie Lernstrecke (OER) für Lehrer:innen und alle anderen, die sich mehr mit Digital Integriertem Lernen beschäftigen wollen.

Digital Integriertes Lernen oder blended learning spielt eine immer wichtigere Rolle und dies nicht nur, wenn der Unterricht nicht in Präsenz stattfinden kann. Für das Institut für Schulentwicklung und Fortbildung der Seestadt Bremerhaven habe eine Lernstrecke für Digital Integriertes Lernen entwickelt und durchgeführt. Diese steht als OER (Open Educational Ressource) unter einer CC-Lizenz zur Verfügung. Ich unterstütze Sie gerne bei der Durchführung.

Diese Lernstrecke habe ich mit Hilfe von Wakelet abgebildet.

Sie finden Digital Integriertes Lernen für Lehrer:innen hier.

In diesem von mir entwickelten Zertifikatskurs erhalten Sie die wichtigsten Werkzeuge und Informationen für den erfolgreichen Einsatz von Lean Administration 4.0.

So gestalten Sie exzellente Digitale Prozesse!

Details finden Sie hier:

Expert:in Lean Administration 4.0

Empfehlungen nach mehr als 100 ganzen Tagen Online mit Gruppen

 

Die Corona-Pandemie hat uns alle dazu geführt, mehr denn je auf Online-Formate zu setzen. Dies gilt nicht nur für die Zusammenarbeit aus dem Home-Office und Online-Meetings, sondern auch für Formate mit einer anderen Zielsetzung z. B. Workshops und Trainings.

Bei Workshops geht es meist darum, gemeinsam neue Arbeitsergebnisse zu schaffen und dabei möglichst die Expertise und Kreativität aller Teilnehmer:innen einzubinden. Bei Trainings steht ganz klar die Auseinandersetzung mit neuen Inhalten und das damit verbundene Lernen im Vordergrund.

Hier fasse ich zusammen, welche Empfehlungen ich nach über 100 ganzen Tagen online mit Gruppen geben kann.

Ins Gespräch bringen

Die Zusammenarbeit von Menschen lebt nach wie vor vom Gespräch – also vom gesprochenen Wort. Insbesondere bei Aufgabenstellungen, die Kreativität erfordern, tritt dies besonders zu Tage.

Es hilft also immer, wenn es gelingt, die Teilnehmer:innen miteinander ins Gespräch zu bringen. Dummerweise bauen viele Online-Formate wie Webinare und Online-Meetings derzeit nicht darauf, miteinander zu sprechen, sondern auf Zuhören und Konsumieren anstatt auf Reden und Machen. Alle haben gelernt, sich ständig stumm zu schalten usw. Dieser Stil wird in einem Workshop nicht zum Erfolg führen.

Deshalb ist es m. E. gleich zu Beginn besonders wichtig, damit zu brechen und klar herauszustellen, dass ein echtes Gespräch und ein dauerhaft interaktiver Austausch gewünscht und notwendig ist.

Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:

  • Zu Beginn klare Spielregeln vereinbaren z. B. „Fragen werden mit dem Mikro gestellt und nicht im Chat“ oder „Unterbrechungen sind jederzeit möglich und gewünscht“.
  • Eine erweiterte Vorstellungsrunde durchführen. Wenn sich die Teilnehmer:innen schon kennen kann eine lustige Vorstellungsrunde dafür sorgen, dass alle schon einmal etwas sagen.
  • Recht früh mit der Arbeit im Tandem oder in Kleingruppen beginnen – im Anschluss fällt das Sprechen in der ganzen Gruppe dann leichter.
  • Selber nicht so lange reden, sondern eher viele Fragen stellen.

Der letzte Punkt ist hier vielleicht sogar der wichtigste – wenn der Input/das Intro zu lange dauert, fallen die Teilnehmer:innen in ein Online-Meeting-Verhalten zurück. Auch Mitmachtools wie Mentimeter und co. helfen übrigens hier nur bedingt. Dies sorgt zwar für Abwechslung, fördert jedoch nicht das Gespräch.

 

Einfach Moderieren

Wer fragt, der führt! Eine Moderatorin fragt und gibt keine Antworten!

Diese einfachen Grundregeln lassen sich online genauso anwenden, wie bei echten Treffen. Auch die Wirkung ist ähnlich und unterstreicht den Wunsch, wirklich mit den Teilnehmer:innen (TN) zusammen zu arbeiten. Zu Beginn kann es natürlich etwas dauern, bis einzelne Fragen beantwortet werden – schließlich müssen die TN nicht nur ihre Mikros anschalten, sondern sich auch daran gewöhnen, dass echte Beiträge gefordert sind. Diese leichte Verzögerung macht aber nichts und sollte als Investition für den weiteren Verlauf gesehen werden – es wird funktionieren und dann deutlich leichter werden.

Geduld haben

Manche Dinge dauern online etwas länger als in Präsenz vor Ort. Manchmal sorgen technische Hürden für kleinere Verzögerungen; die TN müssen sich ggf. in Gruppenräumen erst zurecht finden usw. Zusätzlich dauert die Einigung auf ein Format bzw. die Art des Ergebnisses online manchmal etwas länger. Während in Besprechungsräumen Flipcharts und/oder Pinnwände stehen und damit immer recht klar ist, wie gearbeitet wird, gibt es online eine ganze Fülle von Möglichkeiten und die Abstimmungsprozesse in der Kleingruppe nehmen meist etwas Zeit in Anspruch. Das ist aber kein Problem und wird letztlich die Qualität der Ergebnisse nicht beeinflussen. Allerdings ist hier etwas Geduld und auch Vertrauen gefragt.

Arbeitsphasen sollten deshalb etwas großzügiger bemessen und Formate an einigen Stellen klar vorgegeben werden. Dennoch wird es nur selten möglich sein, den gleichen Pace wie in Präsenz zu gehen. Wird dies bereits beim Planen berücksichtigt, gibt es keinen Grund zur Sorge – das Ergebnis wird passen!

Viele Unterbrechungen planen

Dauernd auf den Bildschirm zu starren ist anstrengend! Dies gilt insbesondere, wenn sich eine einzelne Online-Aktivität mit den gleichen Personen über einen ganzen oder mehrere Tage hinzieht.

Sorge also dafür, dass genug Unterbrechungen da sind.

In meiner Arbeit hat es sich vielfach bewährt, in etwa jeweils nach einer knappen Stunde einen kurzen Bio-Break (5 min) einzubauen. So können alle TN sich kurz die Beine vertreten, überprüfen, ob die Kinder noch gut versorgt sind oder sich einen Kaffee kochen. Das hilft! Natürlich müssen zusätzlich hier und da auch etwas längere Pausen geplant werden. Zusätzlich können auch sogenannte „Floating-Breaks“ genutzt werden. Diese ergänzen eine individuelle Arbeitsphase um eine Pause und ermöglichen es, die Pause dahin zu legen, wo sie jede am Meisten gebrauchen kann.

Mehr individuelle Phasen planen

Zwischendurch individuelles Arbeiten ermöglichen und somit alle integrieren! Nicht alle Aktivitäten müssen in der Gruppe stattfinden. Individuelle Arbeitsphasen dienen – obwohl es Arbeit ist – der Entspannung und Abwechslung. Hier brauchen die Teilnehmer:innen zwischendurch niemandem zuhören, nicht unbedingt an ihrem Arbeitsplatz sein und können ihr Tempo selbst bestimmen. Diese Phasen helfen also dabei, das ganze Programm etwas zu entzerren und aufzulockern. Zusätzlich wird auf diese Weise dafür gesorgt, dass wirklich alle TN die Gelegenheit haben, eigene Ideen und Beiträge zum Ergebnis dazu zu steuern. So ist es viel einfacher, wirklich alle TN zu integrieren und auch die ruhigeren TN „zu Wort“ kommen zu lassen.

Bei der Planung sollte ich mich also immer wieder fragen, ob ein Teil des Inhalts auch mit Hilfe einer (vorgeschalteten) individuellen Phase begonnen oder unterbrochen werden kann. Es bleibt natürlich wichtig, die Ergebnisse in der Gruppe weiter zu bearbeiten und zu verdichten. Dennoch bieten sich oft Gelegenheiten, individuelle Aufgaben zu integrieren z. B.:

  • Erste Recherchen zum Thema.
  • Das Sammeln erster Ideen.
  • Die individuelle Bewertung erster Ansätze.
  • Die Zusammenstellung von Top-Argumenten oder größten Hürden.

Auf diese Weise entstehen sehr gute Grundlagen für die weiteren Gespräche in der Gruppe und es werden vermutlich keine wichtigen Aspekte übersehen. Für die weitere Bearbeitung bieten sich auch Split-Formate (s. u.) an.

Für Abwechslung sorgen

Nicht immer das Gleiche machen! Ein gleichförmiges Arbeiten wird am Bildschirm viel schneller eintönig und ermüdend – umso mehr ist Abwechslung gefordert. Abwechslung lässt sich auf ganz verschiedene Arten mit einbringen.

Hier ein paar Beispiele:

Zunächst einmal können die Gruppengrößen immer wieder variiert werden oder es wird gleich in „Splits“ gearbeitet. So kann die jeweilige Aufgabe zunächst einige Minuten individuell, im Anschluss im Tandem und erst danach in der Kleingruppe bearbeitet werden – also gesplittet in drei verschiedenen Arbeitsphasen in unterschiedlichen Konstellationen (3-Split).

Des Weiteren können auch gezielt unterschiedliche Formen von Ergebnissen gefordert werden. Schließlich muss nicht nach jeder Gruppenarbeit auch eine Präsentation des Ergebnisses folgen. Alternativ können auch mal Ergebnisse ohne Wörter, Plakate, nur Fragen oder nur Slogans als Ergebnis erlaubt sein. Genauso kann es zwischendurch helfen, ein Digitalverbot für die Ergebnisse auszusprechen. Dies bedeutet, dass nur analoge Skizzen und abfotografierte/gescannte Zettel erlaubt sind.

Challenges können durchgeführt werden, bei denen jeweils die anderen Gruppen das Ergebnis hinterfragen oder gezielt angreifen.

Die TN können auch gezielt aufgefordert werden, eine Aufgabe in einem anderen Setting z. B. während eines Spaziergangs, im Garten oder auf dem Balkon zu erledigen. Manchmal reicht hierfür auch ein einfaches Telefonat als technische Unterstützung.

Das sind natürlich alles Dinge, die in Präsenz auch gemacht werden können. Die Wirkung und Notwendigkeit für solche Formen von Abwechslung scheint mir in Online-Formaten jedoch um einiges größer zu sein.

Und natürlich – Technik, die funktioniert

Eine verlässliche Technik ist ein muss! Die wesentlichen Punkte hier in Kürze:

Kamera: Eine gute Kamera mit eingebauten Mikros lohnt sich immer! Die Kamera muss frei positionierbar sein z. B. mit einem Stativ.

Licht: Sorge dafür, dass das Licht im Tagesverlauf gleich bleibt und nicht durch Wetter, Sonnenstand o. ä. beeinflusst wird. Hier helfen Lampen, die inzwischen günstig zu bekommen sind oder auch neue Leuchtmittel („Birnen“) mit mehr als 1000 Lumen. Zudem ist es hilfreich, wenn Fenster mit Jalousien oder Rollos verdunkelt werden können.

Ton: s. Kamera, dann ist das erledigt.

Tools: Lieber wenige Tools konsequent nutzen, als häufig die Tools zu wechseln. Eine technische Überfrachtung hilft niemandem. Am besten die Tools verwenden, die bereits bekannt oder sowieso im Einsatz sind. Dennoch müssen alle Tools meiner Erfahrung nach nochmal kurz gezeigt und ggf. einzelne – für die jeweilige Aufgabe wichtige – Funktionen erklärt werden.

Die wichtigsten Punkte habe ich in der Abbildung zusammengefasst. Meiner Erfahrung nach gelingen Online-Workshops sehr gut und es entstehen hochwertige Ergebnisse, wenn die genannten Punkte beachtet werden.

Mehr Details, Beispiele und Erfahrungen gibt es u. a. im Workshop Digitale Moderation.